Impfung gegen HPV

2008 wurde der deutsche Virologe Harald zur Hausen mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Ihm ist es gelungen, nachzuweisen, dass Gebärmutterhalskrebs durch das humane Papillomvirus (HPV) ausgelöst wird. Dadurch wurden Gegenmaßnahmen wie HPV-Tests oder HPV Impfungen möglich.

Von den erheblich verbesserten Diagnose-, Behandlungs- und Vorsorgemaßnahmen profitieren heute Frauen auf der ganzen Welt.

Mit dieser Impfung kann man sich vor einer Infektion mit den HR-HPV-Typen 16/18 schützen. In 70% der Fälle von Gebärmutterhalskrebs liegt eine Infektion mit diesen beiden HR-HPV-Typen vor. Sie sind die Hauptverursacher von Gebärmutterhalskrebs.

30% der HPV-Infektionen werden aber von anderen HR-HPV-Typen verursacht. Gegen diese Virustypen bietet die Impfung keinen Schutz. Deswegen müssen, trotz Impfung, die Vorsorgeuntersuchungen für alle Frauen routinemäßig weiter eingesetzt werden.

Wer soll geimpft werden:

Die Impfstoffe sind als prophylaktische Impfung vorgesehen. Die Impfung sollte eingesetzt werden, bevor eine Infektion mit den beiden HR-HPV-Typen erfolgt. Das bedeutet, dass Mädchen schon vor dem ersten Sexualkontakt geimpft werden sollten. Weitere Studien, ob die Impfung auch bei Frauen, die älter als 26 Jahre sind, wirksam ist, laufen. Die zurzeit verfügbaren Ergebnisse weisen auf eine gute Wirksamkeit der Impfung auch bei Frauen zwischen 26 und 55 Jahren hin.

Impfkommissionen empfehlen die Impfung gegen HPV für junge Mädchen von 12 bis 17 Jahren. Um die Durchimpfungsrate zur erhöhen wird derzeit diskutiert, auch Buben und junge Männer zu impfen.

Wie lange der Impfschutz anhält wird untersucht. Bisher liegen Daten vor, die den Impfschutz für einen Zeitraum von 5 Jahren bestätigen. Erst eine Langzeitstudie wird zeigen, wie lange der Impfschutz insgesamt anhält.

Es sind derzeit drei HPV-Impfstoffe zugelassen.

Vorsorgeuntersuchung trotz Impfung!
Durch die Impfung können nur Fälle von Gebärmutterhalskrebs verhindert werden, die durch die HR-HPV-Typen 16 und 18 hervorgerufen werden. Da etwa 30% von anderen HR-HPV-Typen verursacht werden, ist eine weitere Teilnahme an der jährlichen Krebsvorsorge weiterhin für alle Frauen sehr wichtig!